Der September war sehr trocken und sonnig – in unserer Region sind zwischen 15 – 25mm Niederschlag zu messen gewesen, ein Viertel bis ein Drittel des sonst im Monat September üblichen. Viel zu wenig, denn viele Pflanzen brauchen noch Wasser aufgrund der längeren Vegetationsperiode.
Die Kartoffelernte ist nur mit Staubmasken möglich, die Roder ziehen riesige Staubwolken hinter sich her. Nun freuen wir uns über gemäßigten Regen, damit der trockene Boden das Wasser aufnehmen kann.
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Wie versprochen äußern wir uns öffentlich zu der Novelle des NWG, des niedersächsischen Wassergesetzes, die leider wieder kein großer Wurf ist:
Stellungnahme des Vereins BI Unser Wasser in Lüneburg e.V. zum 1. Entwurf der Novellierung des NWG vom 26.06.2025
Unser Wasser begrüßt grundsätzlich, dass nach der enttäuschenden Novellierung des „Erlasses zur Mengenmäßigen Bewirtschaftung des Grundwassers“ 2024 nun Bewegung in die übergeordnete Gesetzgebung kommt. Diese wird sich dann zeitnah auch auf die Erlasse und Verordnungen auswirken müssen.
Im Interesse der Allgemeinheit muss es liegen, eine Wassergesetzgebung zu bekommen, die die künftige Wasserversorgung sichert, indem sie alle Nutzer zu Sparsamkeit und Effizienz in der Verwendung der kostbaren Ressource Wasser anhält. Das NWG muss auch festschreiben, dass stets eine aktuelle Datenlage vorliegt, auf deren Basis sowohl Gesetz als auch Verordnungen angepasst werden können.
Wir haben uns auf die Bereiche konzentriert, in denen wir schon lange Forderungen an die Politik gerichtet haben.
Unsere Anmerkungen im Einzelnen können auf der Homepage nachgelesen werden. Im Internet ist das z.Zt. gültige NWG vom 19.12.2023 zu finden: https://voris.wolterskluwer-online.de/browse/document/5d867f46-2f69-34af-a021-4e1c2eb8061e Der Entwurf der Novelle ist im Netz unter https://www.umwelt.niedersachsen.de/download/219363/Entwurf_Wassergesetz.pdf zu finden.
Zusammenfassend die wichtigsten Forderungen:
- ohne verlässliche Daten für die Grundwasserneubildung müssen die Erlaubnisse für die GW-Entnahmen strengen Regeln folgen mit dem Ziel, dass alle Entnahmen Einsparpotentiale nachweisen. Das gilt sowohl für die Landwirtschaft als auch für Industrie und Gewerbe. Große Mengen Grundwasser ohne Wassercent zu genehmigen, lehnen wir ab.
- Eine progressive Staffelung der Trinkwasser-Preise muss für alle Wasserversorger verbindlich Dabei muss ein Pro-Kopf-Preis für den Basis-Bedarf weiter günstig sein. Höhere Bedarfe z.B. für Gartenbewässerung und Swimming-Pools müssen höher bepreist werden. Auch Gartenabsatzzähler müssen verboten werden.
- Die öffentlichen Wasserversorger müssen nicht nur verpflichtet werden, die Trinkwasserversorgung zu priorisieren, sondern auch einen verbindlichen Gestaltungsrahmen für die Trinkwasserpreise für Gewerbe und Industrie zu akzeptieren.
- Bei Neubaugebieten müssen Regenwasserzisternen und Elemente der Schwammstadt verbindlich in die Bauvorschriften eingehen mit dem Ziel, Trinkwasser einzusparen.
Die ausführliche Stellungnahme geht sowohl an das niedersächsische Umweltministerium als auch an das Landwirtschaftsministerium, die Wasserbehörden Stadt und Landkreis Lüneburg, den Niedersächsischen Heimatbund und die örtlichen Medien.
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Auch sonst waren wir an vielen Stellen aktiv:
Die Lüneburger Wandelwoche konnten wir an mehreren Stellen mitgestalten: beginnend mit einem Stand im ehemaligen Lüne-Buch Gebäude beim Markt der Möglichkeiten am 06.09.25 und, mit der Präsenz beim Gottesdienst am 07.06.25, der Teilnahme an der Diskussion mit Lokalen Politikern am 09.09.25, bei dem es für uns um die Bedeutung des Wassers für eine klimaresiliente Stadt ging und schließlich mit einem „Wasserspaziergang“ durch Lüneburg, in dem unsere Aktiven die Bedeutung des Wassers für Lüneburg historisch und aktuell demonstrieren und erklären konnten.


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Unsere nächste Präsenz fand gemeinsam mit dem Bürgerverein Lüneburg am 20.09.25 vormittags in der Bäckerstrasse statt. Etliche interessierte Besucher lösten die Rätsel unseres Wasser-Quiz an unserem Info-Stand und bestätigten uns die Wichtigkeit unserer Themen. Auch Anregungen bekamen wir von Bürgern – so ein Austausch ist immer lohnend.


Das Wetter war uns auch gewogen, sogar sommerlich in der Mittagszeit!
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Dank vieler großzügiger Spenden, für die wir den Spendern an dieser Stelle noch einmal herzlich danken, können wir jetzt noch einmal die Information der Jugend in einem außerschulischen Lernort in den Fokus nehmen, geplant ist ein Escape-Game, wofür es schon erfolgreiche Vorlagen gibt. Wir werden darüber berichten. Auch wird der Kontakt zur Politik vermehrt eine Rolle für uns spielen, da die Kommunal-Wahlen im nächsten Jahr ihre Schatten vorauswerfen. Vielleicht ist dann das Wassergesetz in Niedersachsen schon so geändert, dass in den Kommunen endlich in einigen Sektoren schnelle Verbesserungen für den Wasserhaushalt möglich sind.
Parallel wird die Grundwasser-Neubildung beobachtet und analysiert, wobei uns bewusst ist, dass dieses nur näherungsweise möglich ist. Wesentlich ist, die drei Größen Grundwasserneubildung – Wasserentnahmen und Wasserstände gemeinsam zu betrachten. Die in unserer Region vorhandenen, umfangreichen Daten müssen zusammengeführt und ausgewertet werden, eine Sisyphus-Arbeit, vdie Zeit braucht.
Ihr Team von Unser Wasser wünscht Ihnen allen einen goldenen Oktober mit Regen in der Nacht und Sonne am Tag!
Empfehlen Sie uns gern weiter!
Schon einmal sehr frühzeitig: Save the Date!
Mitgliederversammlung Verein BI Unser Wasser in Lüneburg 2026
29. Januar 2026, 18h im Museum Lüneburg


