Es gibt immer viel zu berichten!Aktuelles

bt_bb_section_bottom_section_coverage_image

Wasserwirtschaft im (Klima-)Wandel

8. Mai 2024
Bericht über die DWA-Fachtagung

25. April 2024 in Lüneburg (14KA210/24)

Wasserwirtschaft im (Klima-)Wandel

170 Jahre Kanalisation in Lüneburg      

An dieser Fachtagung des DWA in der Leuphana-Universität konnten – mit dankenswert reduziertem Beitrag – vier Mitglieder unseres Vereins teilnehmen.

Auftakt war am Vortag eine Führung durch die Kläranlage in Lüneburg, die immerhin die Abwässer von ca. 225 000 Menschen, der Industrie und aus den Regen- und Mischwasser-Kanälen reinigt, so dass ca. 10 000 m³ gereinigtes Wasser in die Ilmenau, den hiesigen Vorfluter und von da aus in die Elbe und in die Nordsee gelangen. Ein erfahrener Abwassermeister erläuterte die Prozesse, die hohes Wissen um die chemischen und biologischen Vorgänge der Abwasserbehandlung erfordern. Auch die Abhängigkeit von weltpolitischen Ereignissen bezüglich der Lieferketten dringend notwendiger Zusatz-Stoffe wie Aktiv-Kohle und Eisensulfaten wurden deutlich. Andererseits ist die Phosphor-Rückgewinnung für landwirtschaftliche Dünger in Krisenzeiten besonders gefragt, ebenso wie der Klärschlamm selbst als Dünger. Auch die Frage, was letztlich dabei auf dem Acker an Schadstoffen bleibt, wurde fachlich diskutiert.

Tiefere Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse sowohl aus dem Bereich des Ingenieurs-Faches, der chemischen, hygienischen und letztlich medizinischen Wissenschaften gab der Folgetag mit hochinteressanten Vorträgen, die den breiten Fächer der Themen und ihrer Optionen aufzeigten. Die aktuell bestehenden Defizite der Reinigungsstufen und die Notwendigkeit, die Problematik der Stoffeinträge nicht vom Ende her zu denken, wurden beleuchtet. Es wurde die Forderung aufgestellt, bei der Herstellung aller Produkte ihren Abbau und die resultierenden Abspaltungen und Reste im Vorfeld zu erforschen. Die Umwelt – in die wir am Ende die Abwässer etc. entlassen, darf nicht weiter so mit Schadstoffen und ihren Abbauprodukten, die eine Blackbox darstellen, belastet werden. Diese Forderung wurde sehr eindrücklich von Prof. Dr. Kümmerer, der an der Leuphana lehrt und auch in wesentlichen europäischen und nationalen Gremien mitwirkt, dargestellt.

In einer gut bestückten Industrie-Ausstellung wurden technische Hilfsmittel und Methoden vorgestellt.

M.T.