Verein BI Unser Wasser in Lüneburg e.V.


Berichterstattung in Presse

  • Teilnahme von Michael Bergmann von der AG Grundwasser an der Tagung am 06.06.2023 – LBEG Hannover „Grundwasserströmungsmodellierung – Alles eine Frage des Maßstabes“
  • 5. September 2023

    Die Tagung lässt sich in drei Abschnitte untergliedern:

    • Grußworte und Absichtserklärungen der Politik

    • Beispiele von aktuellen Grundwassermodellen

    • Für und Wider für ein großräumiges Grundwassermodell in Niedersachsen

    Wie üblich, zu Beginn der Veranstaltung, Grußworte der Politik. Die schwierige Situation durch den Klimawandel ist erkannt, aber die politischen und finanziellen Spielräume haben Einfluss auf die Entscheidungen.Insgesamt wurden an sechs Beispielen Grundwassermodelle erläutert. Neben Baumaßnahmen, die das Grundwasser beeinflussen, wurden Modelle, die z.B. länderübergreifende Bewirtschaftung von Grundwasserressourcen betreffen, beschrieben. Die Beispiele zeigten, dass größere und komplizierte Projekte kaum mehr ohne Unterstützung durch ein Grundwassermodell erfolgreich durchgeführt werden können.Breiter Raum der Veranstaltung nahm die Diskussion „Für und Wider für ein großräumiges Grundwassermodell in Niedersachsen“ ein.In Niedersachsen gibt es schon zahlreiche Grundwassermodelle, die sich aber nicht oder nur sehr schwer in ein großes Modell integrieren lassen. Ursache sind unter­schied­liche Modelltypen und auch unterschiedliche Ziele der Modelle. Grundsätzlich wurde aber ein übergreifendes großes Grundwassermodell für Niedersachsen als zielführend angesehen. Über Detailfragen muss noch gestritten werden. Dr. Müller, LBEG, legte dar, dass nicht nur die finanziellen Voraussetzungen hierfür bewilligt werden müssen, sondern zusätzlich eine Abteilung mit zahlreichen wissen­schaft­lichen Mitarbeiten dauerhaft eingerichtet werden muss.Es ist zu hoffen, dass die Entscheidungen für ein entsprechendes großräumiges Grundwassermodell mit entsprechender Personalausstattung schneller getroffen werden, als die Klimaänderungen voranschreiten!

    Michael Bergmann

    Detailliertere Informationen können gern beim Verfasser erfragt werden.

  • Arbeitsgruppe Grundwasser: News
  • 5. September 2023

    Die AG Grundwasser ermittelt mittels Datenrecherchen die Niederschlagsdaten für Niedersachsen und Lüneburg und wertet diese grafisch aus (s.o.). Insgesamt fallen die Niederschläge im Raum Lüneburg im Vergleich zu Gesamtniedersachsen nach der o.g. Grafik etwas niedriger aus. Obwohl die Niederschläge allgemein leicht zugenommen haben, nehmen die Grundwasserstände deutlich ab.Die AG Grundwasser hat daher zu folgenden Einrichtungen Kontakt aufgenommen, um zusätzliche Klimadaten zu erheben und um Grundwasserstände abzufragen:GfA: Deponie Bardowick (Klimadaten, Grundwasserstände)AgL. Abwasser, Grün & Service GmbH (Klimadaten)awb: Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Uelzen (Klimadaten, Grundwasserstände)An Deponiestandorten (GfA, awb) werden täglich Klimadaten erhoben und protokolliert. Zusätzlich wird periodisch Grundwasser im An- und Abstrom der Deponie beprobt. Dabei werden Grundwasserstände gemessen und ebenfalls protokolliert. Für das Stadtgebiet Lüneburg misst die AgL täglich Klimadaten. Diese Daten sind auch im Internet abrufbar.Ziel der Arbeiten ist es, die Daten grafisch aufzuarbeiten und die beigefügte Grafik zu ergänzen. Dadurch werden lokale Daten zur Verfügung gestellt.Michael Bergmann

  • Hansestadt Lüneburg – Transformation zur Schwammstadt möglich?
  • 5. September 2023

    Treffen des Vereins BI Unser Wasser am 14.8.23 mit Stadtbaurätin Frau Gundermann, Frau Hesebeck (Tiefbau und Grün) und Herrn Eberhard (Stadtentwicklung) zur Umsetzung von Schwammstadtbausteinen in Lüneburgs Neubaugebieten.

    In freundlicher Atmosphäre nahm sich das Team um die Stadtbaurätin fast 1,5 Stunden Zeit, um auf Fragen und Anregungen von Marianne Temmesfeld, Rüdiger Schulz und Barbara Berling einzugehen. Aktuell seien im Stadtgebiet Lüneburg keine weiteren Neubaugebiete zugunsten einer Nach­verdichtung auf ehemaligen Militär- und Gewerbegebieten geplant. Hier gibt es auch erste Konzepte für ein verbessertes Regenwassermanagement, wie uns Herr Eberhard am Bau­vorhaben „Ziegelkamp“ erläuterte: auf dem ca. 0,7 ha großen Gelände einer ehemaligen Verkaufsfläche/-Halle sollen 130 Wohneinheiten in bis zu 5-geschossiger Bauweise entstehen, bei denen extensive Gründächer und eine intensive Begrünung der Tiefgarage vorgeschrieben werden. Auch ein Regenwasserrückhaltesystem in unterirdischen Kaver­nen sei vorgesehen. Wir schlugen vor, dass das zurück gehaltene Regenwasser zur Bewässerung der Grundstücks­bepflanzung (Balkone, neu gepflanzte Bäume, Hecken, Tiefgaragen­begrünung) nutzbar ge­macht werden könne, um die Verwendung von Trinkwasser zu vermeiden. Aus den Unter­lagen zum Bauvorhaben geht jedoch hervor, dass das Grundstück durch die hohe Grund­stücks­­auslastung bis zu 60% versiegelt bleibt und eine vollständige Regenwasserversickerung, auch aufgrund der ungünstigen Bodenbeschaffenheit, nicht möglich ist und das Wasser letztlich in das Kanalsystem abgeleitet wird. Hier sehen wir, dass die Anstrengungen der Stadt hinsichtlich der Nutzung des Wassers noch verbessert werden müssen!Im Neubaugebiet „Wienebütteler Weg“ werden entsprechende Konzepte noch nicht umgesetzt, da der Bebauungsplan bereits beschlossen ist und die Ausschreibungen laufen. Hier kann nur noch auf eigenes Engagement der Eigentümer durch den Anreiz höherer Förderungen, z.B. für die Anlage von Zisternen, gesetzt werden. Auf unseren Einwand, dass die aktuellen finan­ziellen Unterstützungen lächerlich gering seien und demzufolge keinerlei Anreiz böten, gab uns Frau Gundermann die Zusage, sich für höhere Förderungen einzusetzen – mit der Ein­schränkung, dass letztlich die politischen Gremien für die Frei­gabe solcher freiwilligen Leis­tungen, welche nur 2% des Haushalts betragen und dazu noch für ver­schiedene Bereiche möglich seien, zuständig seien. Wir nehmen daraus mit, dass wir uns noch mehr mit der Politik verknüpfen müssen, um hier etwas zu bewegen. Kontakte aller Art sollten von uns proaktiv geknüpft werden!Generell mussten wir beim Thema „Anlage von Regenwasserzisternen und Grauwasser­nutzung“ auch zur Kenntnis nehmen, dass dieser Bereich zur Bauherrenfreiheit gehört und nicht vorgeschrieben wer­den kann; hier unterliegen die Kommunen der Niedersächsischen Bauordnung NBauO und haben wenig Spielräume. Wir regten an, dass die Kommune doch „nach oben“ mehr Druck machen könnte, um die Stadtentwicklung Richtung Schwammstadt schneller voranzutreiben.Zum Thema „Entsiegelung von Flächen“ wurden wir ernüchternd darauf hingewiesen, dass es aktuell keine Möglichkeit gäbe, Eigentümer von bereits bestehenden Parkplätzen vor z.B. Super- oder Bau­märkten zu einer Entsiegelung zu verpflichten. Auf kommunaler Ebene würde hingegen viel getan, ein Beispiel seien die Parkplätze am Kurpark mit einem wasser­gebundenen Belag. Auch beim Straßenbau würde, nach Berücksichtigung anderer Faktoren wie z.B. Barrierefreiheit, zunehmend auf breitere Fugen, Regenrückhaltevorrichtungen oder durchlässige Randbereiche geachtet. Auf die Frage, warum über Bemühungen, in Lüneburg klima­gerechte Umbauten und Erneuerungen von Straßen umzusetzen, so wenig in der Presse zu erfahren sei, mussten wir erfahren, dass immer wieder viel Kritik aus ver­schiedenen Rich­tungen anpralle, ohne dass die Verwaltung Gelegenheit gehabt hätte, ihre in Bezug auf den Wasserkreislauf und das Klima positive Arbeit zu erläutern – was einmal mehr zeigt, wie wichtig die umfassende Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Wasser ist! 

    Barbara Berling, Marianne Temmesfeld, Rüdiger Schulz

  • Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 07.08.2023
  • 5. September 2023

    Wer Wasser fördert, muss mehr zahlen

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    Mineralwasserhersteller bereichern sich auf Kosten der Gesellschaft. Es ist an der Zeit, das Geschäftsmodell der Produzenten kritisch zu hinterfragen.Von Uwe RitzerMineralwasserhersteller tun gerne so, als wären sie die einzig wahren und daher unverzichtbaren Trinkwasserlieferanten. Schließlich nehme der Mensch das, was sie in Flaschen verkaufen, nahezu hundertprozentig in sich auf. Während jene 128 Liter Leitungswasser, die jeder Mensch hierzulande statistisch pro Tag verbraucht, vor allem in Abflussrohren lande. Es stimmt, dass nur vier Prozent davon getrunken oder für Essenszubereitung verwendet werden. Trotzdem ist das Zahlenspiel irreführend. Es soll ein ethisch fragwürdiges und sozial ungerechtes Geschäftsmodell schönreden und legitimieren.Denn nichts anderes ist das Mineralwassergeschäft: unfair. Für einen lächerlichen Bruchteil dessen, was Privathaushalte an Gebühren für ihr Leitungswasser bezahlen, holen Abfüller in 13 Bundesländern das Allgemeingut Wasser aus dem Boden. In Bayern, Hessen und Thüringen zahlen sie überhaupt nichts dafür. Den billigen oder gar kostenlosen Rohstoff füllen sie ab und verkaufen ihn teuer. Die Allgemeinheit wird also ihres Wassers beraubt. Die Gewinnspannen sind zumindest bei den großen Unternehmen in der Branche enorm, wie die Zahlen aus dem Verkaufsprozess der Altmühltaler-Gruppe zeigen, der in diesem Jahr abgeschlossen wurde. Dank des lukrativen Geschäfts wurde deren ehemaliger Eigentümer Michael Schäff zu einem der reichsten Deutschen. Wasser war lange im Überfluss vorhanden, jetzt nicht mehr

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    Wo gibt es das ein zweites Mal?

    Vom Schreiner bis zum Autokonzern muss jedes Unternehmen die notwendigen Rohstoffe zu marktüblichen Preisen kaufen. Mineralwasserhersteller müssen das nicht. Jahrzehntelang hat das kaum jemand kritisch hinterfragt, weil Wasser in Deutschland stets im Überfluss vorhanden war. Überdies versteht es die Branche glänzend, ihre abgefüllten Wässerchen zu einem modernen Lifestyle-Produkt zu stilisieren.Selbst Gastronomen, die bei der Auswahl ihrer Zutaten von einem hohen Anspruch getrieben sind, kredenzen zu Feinschmecker-Menüs wie selbstverständlich industrielle Massenware vom Schlage San Pellegrino oder Perrier. Diese bekannten Marken zum Beispiel werden abgefüllt vom Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé und über Hunderte Kilometer herangekarrt, zum Schaden des Klimas. Neuerdings bewerben deutsche Mineralwasserhersteller ihre Produkte als pure Natur. Das ist nicht falsch, es erklärt aber auch nicht, warum sie dieses reine Naturprodukt auf Kosten der Allgemeinheit ausbeuten dürfen.So darf das nicht weitergehen. Der Klimawandel lässt die Wasservorräte nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas schwinden. Mancherorts mag es noch so sein, dass nicht mehr Grundwasser entnommen wird, als auf natürlichem Weg nachfließt. In der Gesamtbetrachtung ist das aber nicht mehr so. Wasser wird ein immer knapperes Gut, folglich muss genau hingeschaut werden, wer hierzulande wie viel davon nutzt – und zu welchen Konditionen. Immer mehr Menschen tun das.Bürger wehren sich mit Erfolg gegen Coco-Cola und andere

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    In Lüneburg haben Bürger dem US-Getränkeriesen Coca-Cola die Lust an der Expansion seiner Wassermarke Vio ausgetrieben und in Bayern ähnliche Pläne der Firma Altmühltaler gestoppt. Öffentliche Versorger sehen das nicht ungern. Die kommunalen Wasserwerker verwiesen lange vergeblich darauf, dass sie gesundes und tadelloses Trinkwasser verkaufen – zum Spottpreis gemessen am Flaschenwasser im Supermarktregal.Es führt kein Weg daran vorbei, das immer knappere Wirtschaftsgut teurer zu machen. Wohlgemerkt nicht für Privathaushalte, sondern für kommerzielle Abnehmer. Das Wasserentnahmeentgelt (vulgo: Wassercent), das in 13 Bundesländern marginal bemessen und in Bayern, Thüringen und Hessen überhaupt nicht verlangt wird, muss angehoben oder überhaupt erst einmal eingeführt werden. Und zwar auf einem Niveau vergleichbar mit privaten Wassergebühren.Ach ja, und noch einmal zu den 128 Litern pro Tag, von denen der Mensch nur vier Prozent unmittelbar aufnimmt. Mitnichten lässt sich damit das Geschäftsmodell Mineralwasser begründen. Denn 36 Prozent der 128 Liter gehen für Körperpflege, 27 Prozent für Toilettenspülung und zwölf Prozent fürs Wäschewaschen drauf. Seit es Menschen gibt, trinken sie Wasser nicht nur, sondern verwenden es auch für ihre Hygiene. Das ist nicht verwerflich, sondern es gehört zum Menschsein und muss bezahlbar bleiben.

  • Wasser – wie managen wir diese knappe Ressource?
  • 1. Februar 2024

    Den Landschaftswasserhaushalt nachhaltig bewirtschaften

    Bericht über die Tagung in Loccum am 21. Und 22.11.2023

    In offener Atmosphäre und angenehmen Rahmenbedingungen erfuhren die TN in hochkarätig besetzten Vorträgen etwas über die Wasser-Verteilung und -Verfügbarkeit in Deutschland (Dr. Marx, Dürremonitor), über Auswirkung von Entwässerungen (Prof. Disse, TU München), über die Notwendigkeit der Wiedervernässung von Mooren und Paludi-Kulturen („Moor muss nass“, Prof. Josten, Uni Greifswald) und praktische Beispiele dazu aus dem Weser-Ems-Gebiet, auch von Grünlandseite und der landwirtschaftlichen Moorflächenbewirtschaftung, die vor allem im westlichen Niedersachsen und in Dithmarschen eine Rolle spielt. Frau Dr. Stupak vom Thünen-Institut erklärte, wieviel Wasser die Landwirtschaft braucht und wozu. Dr. Franke erklärte uns das Key-line-Design zur Wasserrückhaltung auf vor allem geneigten Flächen. Aus MV berichtete Ch. Linke über den Übergang von der Entwässerung der Landschaft zur Wasser-Rückhaltung zu besseren Klima-Resilienz und aus dem Landkreis Nienburg wurde ein Wassermanagementkonzept vorgestellt, das z.B. nur noch Erlaubnis-Zeiträume für Wasserentnahmen aus dem Grundwasser von 10 Jahren vorsieht. Auch wird hier eine digitale Erfassung der landwirtschaftlichen Entnahme-Mengen angestrebt. Interessant war die gänzlich andere Struktur des Wassermanagementes in NRW, das nach Flussgebiets-Verbänden geordnet ist. Aber auch hier sind die Konflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft wie im übrigen Deutschland. Die unkontrollierten Entnahmemengen der Landwirtschaft stellen auch dort ein Problem dar, wie Frau Adamczak vom Emscher-Lippe-Verband erläuterte. – Zwischen den Vorträgen gab es Podiumsdiskussionen, die teilweise auch für die TN geöffnet wurden mit sehr unterschiedlichen Podiumsteilnehmern vom BUND, Bauernverband, Wasserwirtschaft, Behörden, Staatl. Institutionen/Ministerien. Insgesamt gab es viel Input bis abends 21.15h und offene Diskussionen zwischen diametralen Interessen, die – vielleicht dem Genius Loci – geschuldet, weitgehend friedvoll verliefen.

    M.T. Im Spätherbst 2024 wird es eine weitere Wasser-Tagung dort geben.

  • Der Verein BI Unser Wasser e.V. lädt ein: Schwammstadt – auch für Lüneburg?
  • 14. April 2024

    Schwammstadt – auch für Lüneburg? 
    Prinzipien und Beispiele
    Vortrag von Thomas Meyeru.a. Vorsitzender des Wasserforums für die Region Lüneburg e.V.
    Donnerstag, den 18. April 2024 um 18h im Museum Lüneburg, Marcus-Heinemann-Saal 
    Der Klimawandel stellt uns vor städtebauliche Herausforderungen, denen wir jetzt gerecht werden müssen, denn wir bauen für Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Das Mikroklima der Städte in heißen Sommern zu verbessern und gleichzeitig Sturzregenereignissen nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sind nur zwei Aspekte. Alle Niederschläge sinnvoll zu verwenden und in Kreisläufe zu führen, ist die Hauptaufgabe. Dazu ist Thomas Meyer ein theoretisch versierter und durch bereits umgesetzte Projekte erfahrener Referent, der uns in Lüneburg für die Zukunft der Stadt sicher grundlegende Impulse geben wird.
    Anmeldung erbeten an info@unserwasser-bi-lueneburg.de
  • Vortrag von Michael Bergmann am 7.3.24 im Museum LG
  • 14. April 2024

    Der interessante Vortrag unseres Vorstandsmitgliedes Michael Bergmann, der von einem weiteren Vereinsmitglied, Hartmut Werner unterstützt wurde, hat uns noch einmal sehr deutlich gemacht, dass in unserer Region die Versickerung von Regenwasser in tiefe Grundwasserleiter ein Problem ist. Zwei dicke Tonschichten – sog. Grundwasserhemmer – begrenzen die beiden Grundwasserleiter L5/L6 oben und unten. Über tiefe eiszeitliche Rinnen kann ein seitlicher Grundwasserzufluss dargestellt werden, der vermutlich von Südwesten erfolgt. Dies gilt für die Grundwassergewinnung der Avacon Wasser im Bereich Düvelsbrooker Weg. Die Kenntnis der Geologie und ihrer zeitlichen Entstehung ist die Grundlage für das Verstehen der örtlichen Grundwassersituation.  Das hat Michael Bergmann den fast 50 Besuchern detailliert erklären können.

  • Wasserwirtschaft im (Klima-)Wandel
  • Bericht über die DWA-Fachtagung

    25. April 2024 in Lüneburg (14KA210/24)

    Wasserwirtschaft im (Klima-)Wandel

    170 Jahre Kanalisation in Lüneburg      

    An dieser Fachtagung des DWA in der Leuphana-Universität konnten – mit dankenswert reduziertem Beitrag – vier Mitglieder unseres Vereins teilnehmen.

    Auftakt war am Vortag eine Führung durch die Kläranlage in Lüneburg, die immerhin die Abwässer von ca. 225 000 Menschen, der Industrie und aus den Regen- und Mischwasser-Kanälen reinigt, so dass ca. 10 000 m³ gereinigtes Wasser in die Ilmenau, den hiesigen Vorfluter und von da aus in die Elbe und in die Nordsee gelangen. Ein erfahrener Abwassermeister erläuterte die Prozesse, die hohes Wissen um die chemischen und biologischen Vorgänge der Abwasserbehandlung erfordern. Auch die Abhängigkeit von weltpolitischen Ereignissen bezüglich der Lieferketten dringend notwendiger Zusatz-Stoffe wie Aktiv-Kohle und Eisensulfaten wurden deutlich. Andererseits ist die Phosphor-Rückgewinnung für landwirtschaftliche Dünger in Krisenzeiten besonders gefragt, ebenso wie der Klärschlamm selbst als Dünger. Auch die Frage, was letztlich dabei auf dem Acker an Schadstoffen bleibt, wurde fachlich diskutiert.

    Tiefere Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse sowohl aus dem Bereich des Ingenieurs-Faches, der chemischen, hygienischen und letztlich medizinischen Wissenschaften gab der Folgetag mit hochinteressanten Vorträgen, die den breiten Fächer der Themen und ihrer Optionen aufzeigten. Die aktuell bestehenden Defizite der Reinigungsstufen und die Notwendigkeit, die Problematik der Stoffeinträge nicht vom Ende her zu denken, wurden beleuchtet. Es wurde die Forderung aufgestellt, bei der Herstellung aller Produkte ihren Abbau und die resultierenden Abspaltungen und Reste im Vorfeld zu erforschen. Die Umwelt – in die wir am Ende die Abwässer etc. entlassen, darf nicht weiter so mit Schadstoffen und ihren Abbauprodukten, die eine Blackbox darstellen, belastet werden. Diese Forderung wurde sehr eindrücklich von Prof. Dr. Kümmerer, der an der Leuphana lehrt und auch in wesentlichen europäischen und nationalen Gremien mitwirkt, dargestellt.

    In einer gut bestückten Industrie-Ausstellung wurden technische Hilfsmittel und Methoden vorgestellt.

    M.T.

  • Umweltverträglichkeitsprüfung im Antragsverfahren 2024
  • Umweltverträglichkeitsprüfung im Antragsverfahren Fa. Dr. Paul Lohmann liegt ab dem 29-11- für 4 Wochen für die Öffentlichkeit aus. In dieser Zeit können Einwände/Stellungnahmen schriftlich bei der Umweltbehörde der Stadt Lüneburg eingereicht werden

    https://uvp.niedersachsen.de/trefferanzeige?docuuid=88697d1c-c273-4696-afa2-e6df1ce72acc


  • Umweltverträglichkeitsprüfung des Wasserrechtsantrages der Firma Dr. P. Lohmann 2025
  • Die BI hat fristgerecht eine zweiteilige Stellungnahme zum o.g. Verfahren abgegeben. Der erste Teil beschäftigt sich mit noch ungeklärten Fragen der Grundwasserneubildung. Für jede Entnahme muss gewährleistet sein, dass nicht mehr entnommen wird, als neu gebildet wird. Letzteres ist nicht so einfach zu messen. – Im zweiten Teil gehen wir auf die gesetzlichen Bestimmungen und Details des Erlasses zur mengenmäßigen Bewirtschaftung des Grundwassers ein, die es zu beachten gilt. Den Erörterungstermin, der nach einer Erwiderung der Firma Lohmann auf alle Stellungnahmen anberaumt werden wird, werden wir auch hier bekannt geben.


5. September 2023

Die Tagung lässt sich in drei Abschnitte untergliedern:

• Grußworte und Absichtserklärungen der Politik

• Beispiele von aktuellen Grundwassermodellen

• Für und Wider für ein großräumiges Grundwassermodell in Niedersachsen

Wie üblich, zu Beginn der Veranstaltung, Grußworte der Politik. Die schwierige Situation durch den Klimawandel ist erkannt, aber die politischen und finanziellen Spielräume haben Einfluss auf die Entscheidungen.Insgesamt wurden an sechs Beispielen Grundwassermodelle erläutert. Neben Baumaßnahmen, die das Grundwasser beeinflussen, wurden Modelle, die z.B. länderübergreifende Bewirtschaftung von Grundwasserressourcen betreffen, beschrieben. Die Beispiele zeigten, dass größere und komplizierte Projekte kaum mehr ohne Unterstützung durch ein Grundwassermodell erfolgreich durchgeführt werden können.Breiter Raum der Veranstaltung nahm die Diskussion „Für und Wider für ein großräumiges Grundwassermodell in Niedersachsen“ ein.In Niedersachsen gibt es schon zahlreiche Grundwassermodelle, die sich aber nicht oder nur sehr schwer in ein großes Modell integrieren lassen. Ursache sind unter­schied­liche Modelltypen und auch unterschiedliche Ziele der Modelle. Grundsätzlich wurde aber ein übergreifendes großes Grundwassermodell für Niedersachsen als zielführend angesehen. Über Detailfragen muss noch gestritten werden. Dr. Müller, LBEG, legte dar, dass nicht nur die finanziellen Voraussetzungen hierfür bewilligt werden müssen, sondern zusätzlich eine Abteilung mit zahlreichen wissen­schaft­lichen Mitarbeiten dauerhaft eingerichtet werden muss.Es ist zu hoffen, dass die Entscheidungen für ein entsprechendes großräumiges Grundwassermodell mit entsprechender Personalausstattung schneller getroffen werden, als die Klimaänderungen voranschreiten!

Michael Bergmann

Detailliertere Informationen können gern beim Verfasser erfragt werden.

5. September 2023

Die AG Grundwasser ermittelt mittels Datenrecherchen die Niederschlagsdaten für Niedersachsen und Lüneburg und wertet diese grafisch aus (s.o.). Insgesamt fallen die Niederschläge im Raum Lüneburg im Vergleich zu Gesamtniedersachsen nach der o.g. Grafik etwas niedriger aus. Obwohl die Niederschläge allgemein leicht zugenommen haben, nehmen die Grundwasserstände deutlich ab.Die AG Grundwasser hat daher zu folgenden Einrichtungen Kontakt aufgenommen, um zusätzliche Klimadaten zu erheben und um Grundwasserstände abzufragen:GfA: Deponie Bardowick (Klimadaten, Grundwasserstände)AgL. Abwasser, Grün & Service GmbH (Klimadaten)awb: Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Uelzen (Klimadaten, Grundwasserstände)An Deponiestandorten (GfA, awb) werden täglich Klimadaten erhoben und protokolliert. Zusätzlich wird periodisch Grundwasser im An- und Abstrom der Deponie beprobt. Dabei werden Grundwasserstände gemessen und ebenfalls protokolliert. Für das Stadtgebiet Lüneburg misst die AgL täglich Klimadaten. Diese Daten sind auch im Internet abrufbar.Ziel der Arbeiten ist es, die Daten grafisch aufzuarbeiten und die beigefügte Grafik zu ergänzen. Dadurch werden lokale Daten zur Verfügung gestellt.Michael Bergmann

5. September 2023

Treffen des Vereins BI Unser Wasser am 14.8.23 mit Stadtbaurätin Frau Gundermann, Frau Hesebeck (Tiefbau und Grün) und Herrn Eberhard (Stadtentwicklung) zur Umsetzung von Schwammstadtbausteinen in Lüneburgs Neubaugebieten.

In freundlicher Atmosphäre nahm sich das Team um die Stadtbaurätin fast 1,5 Stunden Zeit, um auf Fragen und Anregungen von Marianne Temmesfeld, Rüdiger Schulz und Barbara Berling einzugehen. Aktuell seien im Stadtgebiet Lüneburg keine weiteren Neubaugebiete zugunsten einer Nach­verdichtung auf ehemaligen Militär- und Gewerbegebieten geplant. Hier gibt es auch erste Konzepte für ein verbessertes Regenwassermanagement, wie uns Herr Eberhard am Bau­vorhaben „Ziegelkamp“ erläuterte: auf dem ca. 0,7 ha großen Gelände einer ehemaligen Verkaufsfläche/-Halle sollen 130 Wohneinheiten in bis zu 5-geschossiger Bauweise entstehen, bei denen extensive Gründächer und eine intensive Begrünung der Tiefgarage vorgeschrieben werden. Auch ein Regenwasserrückhaltesystem in unterirdischen Kaver­nen sei vorgesehen. Wir schlugen vor, dass das zurück gehaltene Regenwasser zur Bewässerung der Grundstücks­bepflanzung (Balkone, neu gepflanzte Bäume, Hecken, Tiefgaragen­begrünung) nutzbar ge­macht werden könne, um die Verwendung von Trinkwasser zu vermeiden. Aus den Unter­lagen zum Bauvorhaben geht jedoch hervor, dass das Grundstück durch die hohe Grund­stücks­­auslastung bis zu 60% versiegelt bleibt und eine vollständige Regenwasserversickerung, auch aufgrund der ungünstigen Bodenbeschaffenheit, nicht möglich ist und das Wasser letztlich in das Kanalsystem abgeleitet wird. Hier sehen wir, dass die Anstrengungen der Stadt hinsichtlich der Nutzung des Wassers noch verbessert werden müssen!Im Neubaugebiet „Wienebütteler Weg“ werden entsprechende Konzepte noch nicht umgesetzt, da der Bebauungsplan bereits beschlossen ist und die Ausschreibungen laufen. Hier kann nur noch auf eigenes Engagement der Eigentümer durch den Anreiz höherer Förderungen, z.B. für die Anlage von Zisternen, gesetzt werden. Auf unseren Einwand, dass die aktuellen finan­ziellen Unterstützungen lächerlich gering seien und demzufolge keinerlei Anreiz böten, gab uns Frau Gundermann die Zusage, sich für höhere Förderungen einzusetzen – mit der Ein­schränkung, dass letztlich die politischen Gremien für die Frei­gabe solcher freiwilligen Leis­tungen, welche nur 2% des Haushalts betragen und dazu noch für ver­schiedene Bereiche möglich seien, zuständig seien. Wir nehmen daraus mit, dass wir uns noch mehr mit der Politik verknüpfen müssen, um hier etwas zu bewegen. Kontakte aller Art sollten von uns proaktiv geknüpft werden!Generell mussten wir beim Thema „Anlage von Regenwasserzisternen und Grauwasser­nutzung“ auch zur Kenntnis nehmen, dass dieser Bereich zur Bauherrenfreiheit gehört und nicht vorgeschrieben wer­den kann; hier unterliegen die Kommunen der Niedersächsischen Bauordnung NBauO und haben wenig Spielräume. Wir regten an, dass die Kommune doch „nach oben“ mehr Druck machen könnte, um die Stadtentwicklung Richtung Schwammstadt schneller voranzutreiben.Zum Thema „Entsiegelung von Flächen“ wurden wir ernüchternd darauf hingewiesen, dass es aktuell keine Möglichkeit gäbe, Eigentümer von bereits bestehenden Parkplätzen vor z.B. Super- oder Bau­märkten zu einer Entsiegelung zu verpflichten. Auf kommunaler Ebene würde hingegen viel getan, ein Beispiel seien die Parkplätze am Kurpark mit einem wasser­gebundenen Belag. Auch beim Straßenbau würde, nach Berücksichtigung anderer Faktoren wie z.B. Barrierefreiheit, zunehmend auf breitere Fugen, Regenrückhaltevorrichtungen oder durchlässige Randbereiche geachtet. Auf die Frage, warum über Bemühungen, in Lüneburg klima­gerechte Umbauten und Erneuerungen von Straßen umzusetzen, so wenig in der Presse zu erfahren sei, mussten wir erfahren, dass immer wieder viel Kritik aus ver­schiedenen Rich­tungen anpralle, ohne dass die Verwaltung Gelegenheit gehabt hätte, ihre in Bezug auf den Wasserkreislauf und das Klima positive Arbeit zu erläutern – was einmal mehr zeigt, wie wichtig die umfassende Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Wasser ist! 

Barbara Berling, Marianne Temmesfeld, Rüdiger Schulz

5. September 2023

Wer Wasser fördert, muss mehr zahlen

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Mineralwasserhersteller bereichern sich auf Kosten der Gesellschaft. Es ist an der Zeit, das Geschäftsmodell der Produzenten kritisch zu hinterfragen.Von Uwe RitzerMineralwasserhersteller tun gerne so, als wären sie die einzig wahren und daher unverzichtbaren Trinkwasserlieferanten. Schließlich nehme der Mensch das, was sie in Flaschen verkaufen, nahezu hundertprozentig in sich auf. Während jene 128 Liter Leitungswasser, die jeder Mensch hierzulande statistisch pro Tag verbraucht, vor allem in Abflussrohren lande. Es stimmt, dass nur vier Prozent davon getrunken oder für Essenszubereitung verwendet werden. Trotzdem ist das Zahlenspiel irreführend. Es soll ein ethisch fragwürdiges und sozial ungerechtes Geschäftsmodell schönreden und legitimieren.Denn nichts anderes ist das Mineralwassergeschäft: unfair. Für einen lächerlichen Bruchteil dessen, was Privathaushalte an Gebühren für ihr Leitungswasser bezahlen, holen Abfüller in 13 Bundesländern das Allgemeingut Wasser aus dem Boden. In Bayern, Hessen und Thüringen zahlen sie überhaupt nichts dafür. Den billigen oder gar kostenlosen Rohstoff füllen sie ab und verkaufen ihn teuer. Die Allgemeinheit wird also ihres Wassers beraubt. Die Gewinnspannen sind zumindest bei den großen Unternehmen in der Branche enorm, wie die Zahlen aus dem Verkaufsprozess der Altmühltaler-Gruppe zeigen, der in diesem Jahr abgeschlossen wurde. Dank des lukrativen Geschäfts wurde deren ehemaliger Eigentümer Michael Schäff zu einem der reichsten Deutschen. Wasser war lange im Überfluss vorhanden, jetzt nicht mehr

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Wo gibt es das ein zweites Mal?

Vom Schreiner bis zum Autokonzern muss jedes Unternehmen die notwendigen Rohstoffe zu marktüblichen Preisen kaufen. Mineralwasserhersteller müssen das nicht. Jahrzehntelang hat das kaum jemand kritisch hinterfragt, weil Wasser in Deutschland stets im Überfluss vorhanden war. Überdies versteht es die Branche glänzend, ihre abgefüllten Wässerchen zu einem modernen Lifestyle-Produkt zu stilisieren.Selbst Gastronomen, die bei der Auswahl ihrer Zutaten von einem hohen Anspruch getrieben sind, kredenzen zu Feinschmecker-Menüs wie selbstverständlich industrielle Massenware vom Schlage San Pellegrino oder Perrier. Diese bekannten Marken zum Beispiel werden abgefüllt vom Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé und über Hunderte Kilometer herangekarrt, zum Schaden des Klimas. Neuerdings bewerben deutsche Mineralwasserhersteller ihre Produkte als pure Natur. Das ist nicht falsch, es erklärt aber auch nicht, warum sie dieses reine Naturprodukt auf Kosten der Allgemeinheit ausbeuten dürfen.So darf das nicht weitergehen. Der Klimawandel lässt die Wasservorräte nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas schwinden. Mancherorts mag es noch so sein, dass nicht mehr Grundwasser entnommen wird, als auf natürlichem Weg nachfließt. In der Gesamtbetrachtung ist das aber nicht mehr so. Wasser wird ein immer knapperes Gut, folglich muss genau hingeschaut werden, wer hierzulande wie viel davon nutzt – und zu welchen Konditionen. Immer mehr Menschen tun das.Bürger wehren sich mit Erfolg gegen Coco-Cola und andere

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In Lüneburg haben Bürger dem US-Getränkeriesen Coca-Cola die Lust an der Expansion seiner Wassermarke Vio ausgetrieben und in Bayern ähnliche Pläne der Firma Altmühltaler gestoppt. Öffentliche Versorger sehen das nicht ungern. Die kommunalen Wasserwerker verwiesen lange vergeblich darauf, dass sie gesundes und tadelloses Trinkwasser verkaufen – zum Spottpreis gemessen am Flaschenwasser im Supermarktregal.Es führt kein Weg daran vorbei, das immer knappere Wirtschaftsgut teurer zu machen. Wohlgemerkt nicht für Privathaushalte, sondern für kommerzielle Abnehmer. Das Wasserentnahmeentgelt (vulgo: Wassercent), das in 13 Bundesländern marginal bemessen und in Bayern, Thüringen und Hessen überhaupt nicht verlangt wird, muss angehoben oder überhaupt erst einmal eingeführt werden. Und zwar auf einem Niveau vergleichbar mit privaten Wassergebühren.Ach ja, und noch einmal zu den 128 Litern pro Tag, von denen der Mensch nur vier Prozent unmittelbar aufnimmt. Mitnichten lässt sich damit das Geschäftsmodell Mineralwasser begründen. Denn 36 Prozent der 128 Liter gehen für Körperpflege, 27 Prozent für Toilettenspülung und zwölf Prozent fürs Wäschewaschen drauf. Seit es Menschen gibt, trinken sie Wasser nicht nur, sondern verwenden es auch für ihre Hygiene. Das ist nicht verwerflich, sondern es gehört zum Menschsein und muss bezahlbar bleiben.

1. Februar 2024

Den Landschaftswasserhaushalt nachhaltig bewirtschaften

Bericht über die Tagung in Loccum am 21. Und 22.11.2023

In offener Atmosphäre und angenehmen Rahmenbedingungen erfuhren die TN in hochkarätig besetzten Vorträgen etwas über die Wasser-Verteilung und -Verfügbarkeit in Deutschland (Dr. Marx, Dürremonitor), über Auswirkung von Entwässerungen (Prof. Disse, TU München), über die Notwendigkeit der Wiedervernässung von Mooren und Paludi-Kulturen („Moor muss nass“, Prof. Josten, Uni Greifswald) und praktische Beispiele dazu aus dem Weser-Ems-Gebiet, auch von Grünlandseite und der landwirtschaftlichen Moorflächenbewirtschaftung, die vor allem im westlichen Niedersachsen und in Dithmarschen eine Rolle spielt. Frau Dr. Stupak vom Thünen-Institut erklärte, wieviel Wasser die Landwirtschaft braucht und wozu. Dr. Franke erklärte uns das Key-line-Design zur Wasserrückhaltung auf vor allem geneigten Flächen. Aus MV berichtete Ch. Linke über den Übergang von der Entwässerung der Landschaft zur Wasser-Rückhaltung zu besseren Klima-Resilienz und aus dem Landkreis Nienburg wurde ein Wassermanagementkonzept vorgestellt, das z.B. nur noch Erlaubnis-Zeiträume für Wasserentnahmen aus dem Grundwasser von 10 Jahren vorsieht. Auch wird hier eine digitale Erfassung der landwirtschaftlichen Entnahme-Mengen angestrebt. Interessant war die gänzlich andere Struktur des Wassermanagementes in NRW, das nach Flussgebiets-Verbänden geordnet ist. Aber auch hier sind die Konflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft wie im übrigen Deutschland. Die unkontrollierten Entnahmemengen der Landwirtschaft stellen auch dort ein Problem dar, wie Frau Adamczak vom Emscher-Lippe-Verband erläuterte. – Zwischen den Vorträgen gab es Podiumsdiskussionen, die teilweise auch für die TN geöffnet wurden mit sehr unterschiedlichen Podiumsteilnehmern vom BUND, Bauernverband, Wasserwirtschaft, Behörden, Staatl. Institutionen/Ministerien. Insgesamt gab es viel Input bis abends 21.15h und offene Diskussionen zwischen diametralen Interessen, die – vielleicht dem Genius Loci – geschuldet, weitgehend friedvoll verliefen.

M.T. Im Spätherbst 2024 wird es eine weitere Wasser-Tagung dort geben.

14. April 2024

Schwammstadt – auch für Lüneburg? 
Prinzipien und Beispiele
Vortrag von Thomas Meyeru.a. Vorsitzender des Wasserforums für die Region Lüneburg e.V.
Donnerstag, den 18. April 2024 um 18h im Museum Lüneburg, Marcus-Heinemann-Saal 
Der Klimawandel stellt uns vor städtebauliche Herausforderungen, denen wir jetzt gerecht werden müssen, denn wir bauen für Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Das Mikroklima der Städte in heißen Sommern zu verbessern und gleichzeitig Sturzregenereignissen nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sind nur zwei Aspekte. Alle Niederschläge sinnvoll zu verwenden und in Kreisläufe zu führen, ist die Hauptaufgabe. Dazu ist Thomas Meyer ein theoretisch versierter und durch bereits umgesetzte Projekte erfahrener Referent, der uns in Lüneburg für die Zukunft der Stadt sicher grundlegende Impulse geben wird.
Anmeldung erbeten an info@unserwasser-bi-lueneburg.de

14. April 2024

Der interessante Vortrag unseres Vorstandsmitgliedes Michael Bergmann, der von einem weiteren Vereinsmitglied, Hartmut Werner unterstützt wurde, hat uns noch einmal sehr deutlich gemacht, dass in unserer Region die Versickerung von Regenwasser in tiefe Grundwasserleiter ein Problem ist. Zwei dicke Tonschichten – sog. Grundwasserhemmer – begrenzen die beiden Grundwasserleiter L5/L6 oben und unten. Über tiefe eiszeitliche Rinnen kann ein seitlicher Grundwasserzufluss dargestellt werden, der vermutlich von Südwesten erfolgt. Dies gilt für die Grundwassergewinnung der Avacon Wasser im Bereich Düvelsbrooker Weg. Die Kenntnis der Geologie und ihrer zeitlichen Entstehung ist die Grundlage für das Verstehen der örtlichen Grundwassersituation.  Das hat Michael Bergmann den fast 50 Besuchern detailliert erklären können.

Bericht über die DWA-Fachtagung

25. April 2024 in Lüneburg (14KA210/24)

Wasserwirtschaft im (Klima-)Wandel

170 Jahre Kanalisation in Lüneburg      

An dieser Fachtagung des DWA in der Leuphana-Universität konnten – mit dankenswert reduziertem Beitrag – vier Mitglieder unseres Vereins teilnehmen.

Auftakt war am Vortag eine Führung durch die Kläranlage in Lüneburg, die immerhin die Abwässer von ca. 225 000 Menschen, der Industrie und aus den Regen- und Mischwasser-Kanälen reinigt, so dass ca. 10 000 m³ gereinigtes Wasser in die Ilmenau, den hiesigen Vorfluter und von da aus in die Elbe und in die Nordsee gelangen. Ein erfahrener Abwassermeister erläuterte die Prozesse, die hohes Wissen um die chemischen und biologischen Vorgänge der Abwasserbehandlung erfordern. Auch die Abhängigkeit von weltpolitischen Ereignissen bezüglich der Lieferketten dringend notwendiger Zusatz-Stoffe wie Aktiv-Kohle und Eisensulfaten wurden deutlich. Andererseits ist die Phosphor-Rückgewinnung für landwirtschaftliche Dünger in Krisenzeiten besonders gefragt, ebenso wie der Klärschlamm selbst als Dünger. Auch die Frage, was letztlich dabei auf dem Acker an Schadstoffen bleibt, wurde fachlich diskutiert.

Tiefere Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse sowohl aus dem Bereich des Ingenieurs-Faches, der chemischen, hygienischen und letztlich medizinischen Wissenschaften gab der Folgetag mit hochinteressanten Vorträgen, die den breiten Fächer der Themen und ihrer Optionen aufzeigten. Die aktuell bestehenden Defizite der Reinigungsstufen und die Notwendigkeit, die Problematik der Stoffeinträge nicht vom Ende her zu denken, wurden beleuchtet. Es wurde die Forderung aufgestellt, bei der Herstellung aller Produkte ihren Abbau und die resultierenden Abspaltungen und Reste im Vorfeld zu erforschen. Die Umwelt – in die wir am Ende die Abwässer etc. entlassen, darf nicht weiter so mit Schadstoffen und ihren Abbauprodukten, die eine Blackbox darstellen, belastet werden. Diese Forderung wurde sehr eindrücklich von Prof. Dr. Kümmerer, der an der Leuphana lehrt und auch in wesentlichen europäischen und nationalen Gremien mitwirkt, dargestellt.

In einer gut bestückten Industrie-Ausstellung wurden technische Hilfsmittel und Methoden vorgestellt.

M.T.

Umweltverträglichkeitsprüfung im Antragsverfahren Fa. Dr. Paul Lohmann liegt ab dem 29-11- für 4 Wochen für die Öffentlichkeit aus. In dieser Zeit können Einwände/Stellungnahmen schriftlich bei der Umweltbehörde der Stadt Lüneburg eingereicht werden

https://uvp.niedersachsen.de/trefferanzeige?docuuid=88697d1c-c273-4696-afa2-e6df1ce72acc


Die BI hat fristgerecht eine zweiteilige Stellungnahme zum o.g. Verfahren abgegeben. Der erste Teil beschäftigt sich mit noch ungeklärten Fragen der Grundwasserneubildung. Für jede Entnahme muss gewährleistet sein, dass nicht mehr entnommen wird, als neu gebildet wird. Letzteres ist nicht so einfach zu messen. – Im zweiten Teil gehen wir auf die gesetzlichen Bestimmungen und Details des Erlasses zur mengenmäßigen Bewirtschaftung des Grundwassers ein, die es zu beachten gilt. Den Erörterungstermin, der nach einer Erwiderung der Firma Lohmann auf alle Stellungnahmen anberaumt werden wird, werden wir auch hier bekannt geben.